dreamachines III

William S. Burroughs an der Dreamachine, 1972
W. S. Burroughs an der Dreamachine
(Photo: Charles Gatewood)
        Weiterentwickelte Modelle der Dreamachine sind erhältlich. Brion Gysin fügte einen Innenzylinder hinzu, der mit Zeichen bemalt ist, die er aus seinem ersten natürlichen Flickererlebnis entwickelte; bei geöfnneten Augen werden die farbigen Muster nach außen hin projiziert, sie scheinen Feuer zu fangen und aus dem Inneren des herumgewirbelten Zylinders herauszuzüngeln. Die größeren Maschinen seiner Machart produzieren ganze Filme, die auf einer leuchtenden Leinwand direkt vor den Augen des Betrachters in dauerndem, dreidimensionalen Fluß zu sein scheinen. Fein ziselierte, geometrische, unglaublich ineinander verschlungene Konstruktionen entsteigen leuchtenden Mosaiken, glühende Feuerbälle wie mystische, beim Wachstumsvorgang überraschte Mandalas des fernen Ostens.

 

        Die Wirkungsintensität ist von Mensch zu Mensch verschieden; melancholische Naturen neigen zu Verwirrung, manche sehen überhaupt nichts. Die Verwendung von Opiaten und Barbituraten scheint das Muster vollständig einzufrieren. Rhythmischer Sound, insbesondere arabische Musik und Jazz, modulieren die Visionen, bei denen die Muster im Takt zur Musik ablaufen.

        Brion Gysin ließ die Maschine patentieren (P.V.868,281. 18. Juli 1961: Vorrichtung und Apparat zur Erzeugung künstlerischer visueller Sinnenswahrnehmungen), und obwohl er die ihm bekannten adligen Kreisen hartnäckig bearbeitete, um Promotion für seine Dreamachine zu machen und Geldgeber aufzutreiben, wurde aus der Sache nie etwas. Allerdings wurden ein paar Prototypen gebaut, die in den Filmen Towers Open Fire und Cut Ups zu sehen sind.