dreamachines II

        Die ersten Visionen waren einem, auf einer Ebene vor den Augen laufenden Kaleidiskop aus Farben vergleichbar, die zunehmend schöner und komplexer wurden, wie eine Welle, die sich am Ufer bricht, während sich Farbmuster den Weg ins Innere zu bahnen versuchen. Nach einer Weile waren diese Visionen permanent hinter meinen Augen, und ich befand mich inmitten eines Szenarios aus unbegrenzten Mustern, die um mich herum erzeugt wurden. Das verursachte für eine Weile ein überwältigend schönes Gefühl räumlicher Bewegungen, das fast nicht zum Aushalten, aber wert war, es über sich ergehen zu lassen, denn als es aufhörte, war mir, als befände ich mich hoch über der Erde in einem prächtigen Universum aus Licht. Danach merkte ich, daß sich meine Wahrnehmung von der Welt erheblich erweitert hatte. Alle Gefühle von Müdigkeit oder Niedergeschlagenheit waren wie weggeblasen... "

        Gysin baute in seinem Zimmer im Beat Hotel eine solche Maschine nach Sommervilles Anweisungen. Die Innenseite des Zylinders bemalte er mit kalligraphischen Symbolen, um einen noch stärkeren Effekt zu erzielen. Die Flickermaschine reproduzierte die Alphawellen des Gehirn des Betrachters.
        Sommerville schrieb in seinem Artikel Flicker:"Die Dreamachine nahm ihren Anfang als simple Vorrichtung zur Untersuchung von Phänomenen, deren Beschreibung unsere Vorstellungskraft anheizte - unsere Fähigkeit, Bilder hervorzubringen, von denen es hieß, Flickern würde sie stimulieren. Die maximale Wirkung wird mit einer Lichtquelle von mindestens 100 Watt erzielt, wenn das Flickern über geschlossene Augenlider spielt und die Augen so dicht wie möglich an den mit 78 Umdrehungen pro Minute rotierenden Zylinder gebracht werden. Es ist nicht gesagt, daß dadurch der exakte Alpha-Rhythmus einer jeden Person erzeugt wird, aber die Wirkungen können überraschend sein und sind über längere Zeiträume hinweg entwicklungsfähig.